Mir gehts nicht gut.

  • Hallo Jungs. Mein Papa kam am Donnerstag auf Intensiv ins Krankenhaus. Akutes Nierenversagen. Er hat wohl nen Tumor an der Niere und vermutlich Darmkrebs. Aber das Wissen wir noch nicht.


    Ich glaube nicht das Papa es schafft und bin ziemlich fertig. Würd mich über ein paar aufmunternde Worte von Euch freuen. Auch gern Erfahrungsberichte aus Euren Familien über Fälle die gut ausgingen. Das würd mich sehr freuen.


    Ich hoffe dass das alles ein gutes Ende nimmt.


    Liebe Grüße


    Hannes

    Als Kind lernt man das Laufen und als Erwachsener, nach dem Hinfallen wieder aufzustehen.

  • Hallo Hannes,


    ich kann das gut nachempfinden. Meine Mama hat seit 9 Jahren mit Krebs zu kämpfen. Ich war fix und fertig als sie mich aus dem KH anrief und mich bat sie vor einer schweren OP (nochmal) zu besuchen.
    Als sie mich dort dann darauf vorbereitete, daß das unser letztes Gespräch sein könnte, hat's mich derb getroffen und ich bin da echt in Panik geraten. Die Aussichten waren sehr,sehr schlecht und auch wenn die OP erfolgreich verliefe, war Unklar ob sie die Nebeneffekte überlebt mit Mitte 50. Hatte einen aphatischen Monat voll unkonzentriertem Alltag danach, aber sie hatte die OP überstanden und wir haben so viel gesprochen, wie nur möglich. Die Therapie danach war anstrengend für sie, aber sie hat's (unter Opfern) in den Griff bekommen, das Kämpferherz :) .Der akute Krebs war besiegt aber seit dem nie so völlig.
    Nu ist seit 9 Jahren Monitoring mit mal besseren, mal schlechteren Aussichten, aber sie (und auch wir Kinder) hat/haben gelernt damit umzugehen und sie lebt seither wirklich jeden Tag den sie hat mit jeder Faser. Sie sagt, daß sie nie so gut gelebt hätte wie zuletzt und daß sie ohne bedauern was verpasst zu haben abträte, wenn es denn sein soll...


    Ich kann nur sagen, das die Unsicherheit am Anfang für mich am schwersten war, aber ich habe viel und intensiv mit ihr darüber gesprochen und das hat sehr geholfen (ihr auch).
    Mein Vater ist sehr plötzlich gestorben, und das war härter. Ich hab eine lange Zeit daran geknabbert, daß ich mich nicht von ihm verabschieden konnte... vor allem da ich immer ein sehr gespanntes Verhältnis zu ihm hatte und viele böse Worte gefallen sind... Schuldgefühle... auch daran gewöhnt man sich, aber schön isses nicht.


    Ich will Dir nicht raten, weil jeder Mensch wohl anders damit umgeht, aber ich möchte Dir nahelegen die Zeit (egal wieviel bleibt) mit Deinem Vater intensiv zu leben und ihm beim positiven dagegen kämpfen zu unterstützen.
    Meine Mama schwört drauf, das diese gelassene aber kämpferische Einstellung ihr mindestens so geholfen hat , wie die Medizintechnik. Sprecht viel über die guten gemeinsamen Erinnerungen und vor allem über die guten Sachen, die ihr noch tun werdet. Ich wünsche Euch , daß soviel Zeit noch ist.


    Mein Opa (Kriegsveteran) sagte dazu: "Man kann dem Schnitter kein Schnippchen schlagen, aber solange er nicht klopft verschwende ich keinen Gedanken dran." Ich habe mittlerweile eine Ahnung, was er damit meinte. Mann soll darüber nachdenken wie man lebt, und nicht darüber, wie man nicht stirbt. Wenns's dann soweit ist, kommen wir alle um die Trauer nicht drum rum aber so sehr es schmerzt, man schafft's da durch.



    Ich drücke Dir und Deinem Papa alle Daumen und wünsche Euch alles Gute!


    Heiko

    • Offizieller Beitrag

    Aufmunternde Worte?


    Wenn es Dein erster Kontakt mit dieser Krankheit in der eigenen Familie ist, dann ist das sicher eine ganz neue Erfahrung für Dich.


    Mach Dir klar, daß es meist für die Angehörigen schlimmer ist als für den Patienten selbst. Gut ist, wenn der Patient sich nicht verschließt und offen mit seinen Mitmenschen über seine Krankheit spricht. Das tut beiden gut und hilft Spekulationen zu vermeiden.
    Trotzdem jetzt nicht auf Teufel komm raus jede Minute mit ihm verbringen, das tut beiden auch nicht gut.


    Wichtig ist, daß man sich den Ärzten anvertrauen kann und das Gefühl hat, daß man in den richtigen Händen ist. Trotz Allem muss man realistisch bleiben. Krebs ist eine Form der Krankheit, die man nie wieder los wird. Hat man es - auch wenn geheilt - begleitet das einen wie das berühmte Damoklesschwert den Rest seines Lebens. Krebs geht nie gut aus - zumindest nicht dauerhaft.


    Ich wünsche Dir und deinem Vater alles Gute bei der Behandlung und hoffe er ist in guter Betreuung. Gerade die Wahl des Krankenhauses macht sehr viel aus.


    Und: wunder Dich nicht, wie er ist, wenn er das Krankenhaus wieder verlässt! Da passieren ganz komische Dinge. Ich kenne da einen, der nach seiner Krebsdiagnose anfing, einen Manta zu restaurieren. ;)


    Schau Dir meine Signatur an - die kommt nicht von ungefähr.

  • Kopf hoch Hannes- think positiv !
    Deinem Papa die besten Wünsche :up:

    Gruß Thomas :wink:


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    Vernünftige Autos werden vom Antrieb geschoben, nicht gezogen!    Walter Röhrl

  • Zwei Freunde von mir hatten auch Krebs, einer Leuchämie und der andere Darmkrebs. Beide haben den Krebs besiegt. Von dem her ist heute fast nix mehr unmöglich.

  • Hallo Hannes,


    bei uns in der Familie hatte mein Ziehvater Schliddrüsenkrebs und es wurde glücklicherweise rechtzeitig erkannt und wurde auch sofort operiert. Nach mittlerweile über zehn Jahren ist noch nichts zurück gekommen. Allerdings war der Krebs das "kleinere üble", denn er wurde durch die Krankheit depressiv und hatte sich total hängen lassen und mit jedem den Kontakt abgebrochen. Deshalb ist es wichtig sich mit der Krankheit auseinander zusetzen und nicht im grübeln hängen lassen.


    Deshalb sagt diesem schei... Krebs den Kampf an und trettet ihm in den Ar...


    Viel Glück, gute Besserung und nie den Kopf im Sand stecken

    Auf Kohlen gezeugt und Stahl im Blut, das sind Ruhrpott-Männer

  • Moin
    Ich hoffe, daß ist jetzt nicht Salz in die Wunde-
    aber wie geht's denn deinem Papa ?

    Gruß Thomas :wink:


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    Vernünftige Autos werden vom Antrieb geschoben, nicht gezogen!    Walter Röhrl

  • Hallo Joiner,


    danke für die Nachfrage. Meinem Papa geht es mittlerweile sehr gut. Zuerst wurde er regelmäßig an die Dialyse angeschlossen. Innerhalb von wenigen Tagen schnellten die Blutwerte in normalen Bereich. Die Ärzte sagten sowas hätten sie noch nie gesehen. Lange war ungewiss, was da an der Niere wächst. Es war Tennisball groß. Es war für einen Tumor zu hell und für eine Zyste zu dunkel. Man vermutete eine Mischung aus beidem. Papa war mittlerweile mal wieder zu hause für ein paar Wochen weil der Arzt auf Urlaub war. Vor zwei Wochen wurde der Tumor entfernt, er war tatsächlich bösartig. Derzeit ist er auf Reha weil er ja wegen seiner kaputten Knie kaum mehr laufen kann und soll das jetzt wieder lernen, damit er zumindest allein aufs Klo kann. Die Ärzte sind sehr zufrieden. Alle werte sind wieder normal. Die Nieren arbeiten zu 100%. Der Darmkrebs war keiner. Übernächsten Freitag kommt Papa nach Hause und dann wird er sich erholen und dann werden wir nach und nach die beiden Knie ersetzen.


    Im Nachhinein bin ich sehr froh dass das alles passiert ist. Der Tumor wurde entdeckt und entfernt. Die offenen Beine an denen mein Vater ein Jahr litt und meine Mutter auch, weil sie ihn täglich verbinden musste sind durch die professionelle Behandlung im Krankenhaus und die tägliche Lymphdrainage wieder verheilt. Mama, ich und meine Schwester sind näher zusammengerückt. Wir reden mehr als früher, nehmen uns irgendwie ernster, sind für einander da und helfen uns gegenseitig. Das war früher mehr so nebenher. Mama hat mittlerweile das Kommando übernommen was Buchhaltung und Kontoverwaltung anbelangt. Das war bisher Papas Resort. Und Papa hat gelernt dass er nicht so einfach aufgeben darf und sich nicht hängen lassen darf, wie er es vor dem "Unfall" gemacht hat. Er hat jetzt mehr Lebenswillen und Energie wie vorher. Und er hat abgenommen.


    Alles in allem sind wir wieder auf nem guten weg :applaus:

    Als Kind lernt man das Laufen und als Erwachsener, nach dem Hinfallen wieder aufzustehen.

  • Sissu....hilft doch, wenn man UNS zu Rate zieht.. :laugh:


    Und demnächst dann sowat:


    hab´ mir sagen lassen, damit klappt son Knie wie S-Klasse Türen... ;)

    Ein Auto bekommt sein Gesicht erst im Gebrauch! Genau so, wie ein Mensch auch erst durch das Leben sein Gesicht bekommt. Da aber die Art, wie Menschen Automobile behandeln und gebrauchen, durchaus verschieden ist, so sind auch die Autos aus der gleichen Serie sich nach einiger Zeit durchaus nicht mehr gleich.
    Heinrich Hauser; "Friede mit Maschinen" 1928

    • Offizieller Beitrag

    Baust du die auch ? :nd: ;)


    ICH hab sowas schon gebaut, bzw. das Programm für die Kniescheibe geschrieben und die Maschine optimiert. Hab das als Prototyp bei mir aufm Schreibtisch stehen. #))


    Schön, daß es Deinem Papa wieder besser geht. Gut, wenn ein bösartiger Tumor frühzeitig erkannt und entfernt wird. Hoffentlich ist auch alles weg, ich drück die Daumen :up:

  • Liebe Freunde,


    mein Vater ist Montag Abend überraschend verstorben. Bin grad ziemlich fertig. Ich bin deshalb nun einige Zeit nicht hier. Ich kann deshalb auch nicht auf PNs antworten. Geht einfach nicht. Hoffe ihr versteht das.


    Lieben Gruß


    Hannes

    Als Kind lernt man das Laufen und als Erwachsener, nach dem Hinfallen wieder aufzustehen.

  • Herzliches Beileid .....

    Gruss
    Nightmare


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    Nach GANNZZZ fest kommt GANNNZZZ lose....

  • Mein aufrichtiges Beileid Hannes und Kraft für die kommende Zeit !! Fühle mit dir wie letztes Jahr meine Mama im Juni ....

    Gas geben wo man noch kann !!
    Dazu die HOT-Line 0177/2804802